Unternehmenskultur: Wie wir sie erkennen und warum sie für jeden Betrieb wichtig ist?

Eine Gruppe von vier Personen nimmt an einer Besprechung in einem modernen Büro teil. Eine Frau im Jeanshemd steht selbstbewusst da und beugt sich mit Papieren über den Tisch, während drei Kollegen aufmerksam zuhören. Laptop und Dokumente liegen auf dem Tisch.

Insbesondere in Handwerksbetrieben hängt die Unternehmenskultur häufig stark an der Führungspersönlichkeit des Unternehmers. Die eigene DNA des Betriebs wird dabei durch den Charakter, den Führungsstil und die Strukturen des Unternehmers geprägt.

Neben der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Führungsstils gehören zu einer Unternehmenskultur aber auch immer die Mitarbeiter sowie die äußeren Faktoren, die den Betrieb umgeben. Die Mitarbeiter, der Chef, die Kommunikation untereinander sowie die Verhaltensweisen, Strukturen und einzelnen Persönlichkeiten im Betrieb formen Schluss endlich die Kultur des Betriebs.

Was ist eine Unternehmenskultur?

Eine Unternehmenskultur besteht aus dem System ähnlicher, geteilter Muster und Denkweisen. Normen und Werte der beteiligten Personen im Betrieb sind dabei in großen Teilen gleich bzw. haben sich im Laufe der Zeit einander angeglichen. Auch die Art des Handelns und die Grundlagen der Entscheidungsfindung ähneln sich stark. Auf der Mitarbeiterebene ist dies häufig durch ein einheitliches Werteverständnis zu erkennen. Auf der Führungsebene vertreten die Führungskräfte dieselben oder ähnliche Führungsprinzipien und zeigen ein einheitliches Führungsverhalten und -verständnis.

Dabei stellt jeder Betrieb mit seiner eigenen Kultur eine Art „Minigesellschaft“ dar. Mit eigenen Regeln, Prinzipien, Werten und Normen.

Warum macht es Sinn, die eigene Unternehmenskultur aktiv zu gestalten?

Das Spannende an einer Unternehmenskultur ist dessen Wechselseitigkeit. Dabei prägt die Kultur zum einen die Mitarbeiter und Führungskräfte im Betrieb. Zum anderen gestalten und formen die Mitarbeiter und Führungskräfte selbst die Unternehmenskultur.

Häufig fällt allerdings die aktive und bewusste Prägung der Betriebskultur in der Praxis schwer.

Einige Teile der eigenen Kultur wie beispielsweise die Ziele des Betriebs, die Regeln und die Betriebsorganisation lassen sich dabei leichter gestalten. Während z.B. die Unternehmenswerte oder aber die Bedürfnisse eher schwierig zu bestimmen sind. Dies ist ganz natürlich, da insbesondere die weichen Faktoren in einem Betrieb häufig im Verborgenen sind bzw. bleiben (siehe Grafik unten).




Göd G. (2018) Harte Managementsysteme und weiche Unternehmenskultur – Ergänzung oder Widerspruch?. In: Herget J., Strobl H. (eds) Unternehmenskultur in der Praxis. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18565-7_18

Wie erkenne ich meine Unternehmenskultur im Betrieb? (Analyse der eigenen Unternehmenskultur)

Der Kern der eigenen Unternehmenskultur ist sehr viel schichtig. Als Betriebsleiter können Sie anhand von 3 einfachen Fragen einen ersten Einblick in die eigene Unternehmenskultur erhalten:

  1. Wofür steht mein Unternehmen? Was sind grundlegende Überzeugungen und was ist unser eigenes Selbstverständnis/Selbstzweck?
    Unser Fundament
  1. Was ist unserem Unternehmen wichtig bzw. was soll zukünftig wichtig sein? Für welche Werte stehen wir also?
    Unsere Säulen
  1. Was wollen wir erreichen? Wo wollen wir hin? Was ist unsere Vision?
    Unser Dach


Eigene Darstellung in Anlehnung an Hofert S., Thonet C. (2019) 33 Lösungen für den Kulturwandel. In: Der agile Kulturwandel. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22172-0_2

Woran zeigt sich die Betriebskultur zum Beispiel in der Praxis?

Um die Betriebskultur im eigenen Betrieb sichtbar zu machen, hilft es zusätzlich, beobachtbares Verhalten bzw. Aussagen von Mitarbeitern, Kunden und Führungskräften genauer zu betrachten. Hier haben wir Ihnen einige Beispiele wahrnehmbarer Unternehmenskultur dargestellt:

…Alle Mitarbeiter arbeiten langfristig auf das gleiche Ziel hin.

…was eine Führungskraft sagt, gilt auch bei der anderen Führungskraft.

…die Kunden melden überwiegend Positives zurück.

Aber auch die folgenden Aussagen und Verhaltensweisen können, wenn auch keine Positiven, Beispiele einer wahrnehmbaren Unternehmenskultur sein:

…bei einer Reklamation des Kunden wird ein Schuldiger gesucht.

…bei Fragen der Mitarbeiter oder auch der Kunden wird man an eine andere Stelle weitergeleitet.

…fehlende Kommunikation zwischen einzelnen Bereichen im Betrieb.

…oder aber der klassische Satz „das haben wir schon immer so gemacht!“

Diese Beispiele zeigen deutlich, dass sowohl positive als auch negative Ausprägungen von Unternehmenskulturen gleichzeitig im Betrieb bestehen können. Um langfristig insbesondere positive Indikatoren einer funktionierenden Unternehmenskultur im eigenen Betrieb wieder zu finden, sollten Sie aktiv an der eigenen Kultur arbeiten.

Wie Sie Ihre Führung, die Unternehmenskultur und agile Arbeitsweisen aktiv in Ihrem Betrieb gestalten und nutzen können, erfahren Sie der Talkreihe – Führung neu denken. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns, lernen Sie von anderen Betrieben und nehme Sie wertvolle Impulse und Unterstützung von den Beraterinnen für Personal- und Organisationsentwicklung der Handwerkskammer Baden-Württemberg mit. Wir begleiten Sie auf dem Weg und unterstützen Sie bei der Umsetzung.

Termine Talkreihe – Führung neu denken 2021

Nehmen Sie neue Impulse mit und gehen Sie mit uns und mit anderen Handwerksunternehmen in den Dialog.

10.06.2021
Führung neu denken: Unternehmenskultur: Wie wir sie erkennen und warum sie für jeden Betrieb wichtig ist
Wie Sie die Unternehmenskultur in Ihrem Betrieb kennenlernen und diese aktiv gestalten.
Anmeldelink: https://attendee.gotowebinar.com/register/6723280918639431435

07.12.2021
Führung neu denken: Dynamische Umwelt und agile Arbeitsweisen
Warum agiles Arbeiten auch im Handwerk von Bedeutung ist und wie Sie agile Methoden in Ihrem Betrieb einbinden können.
Anmeldelink: https://attendee.gotowebinar.com/register/8357732441190755595

Eine Person mit Brille und kariertem Hemd, die die Wärme eines wohlorganisierten Menschen ausstrahlt, lächelt vor einem schlichten Hintergrund in die Kamera.

HWK Freiburg

Markus Klemm

Tel.: 0761 . 21800-118

Eine Person mit langem, lockigem Haar lächelt sanft und strahlt Wärme und Ordnung aus. Sie trägt eine graue Jacke mit großem schwarzen Kragen und steht vor einem schlichten hellen Hintergrund.

HWK Heilbronn

Carmen Bender

Tel.: 07131 . 791-172

Eine Person mit kurzen hellen Haaren lächelt und trägt eine dunkle, gemusterte Jacke über einer Bluse. Der Hintergrund ist schlicht und hell.

HWK Karlsruhe

Beate Karcher

Tel.: 0721 . 1600-135

Eine lächelnde Person mit langen braunen Haaren, Brille und einem dunklen Blazer über einem weißen Oberteil steht selbstbewusst vor einem schlichten Hintergrund und strahlt eine organisierte Atmosphäre aus.

HWK Konstanz

Fabienne Gehrig

Tel.: 07531 . 205-377

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Tel.: 0621 . 18002-150

Eine Frau mit schulterlangen blonden Haaren lächelt in die Kamera. Sie trägt ein schwarzes Top und kleine Creolen vor einem schlichten hellen Hintergrund.

HWK Reutlingen

Claudia Bauer

Tel.: 07121 . 2412-132

Eine Person mit lockigem, schulterlangem blondem Haar lächelt und trägt einen schwarzen Blazer über einer gemusterten Bluse. Der Hintergrund ist schlicht und hell.

HWK Stuttgart

Stefanie Sander

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HWK Stuttgart

n.n.

Tel.: 0711 . 1657-366

Eine Person mit schulterlangem braunem Haar, einer Brille und einem dunklen Blazer über einem weißen Oberteil lächelt in die Kamera. Der Hintergrund ist eine leicht verschwommene Innenkulisse mit hellem Tageslicht.

HWK Ulm

Alexandra Natter

Tel.: 0731 . 1425-6389

Eine Frau mit schulterlangem braunem Haar trägt einen roten Blazer und ein schwarzes Oberteil. Sie hat einen neutralen Gesichtsausdruck und blickt vor einem schlichten Hintergrund direkt in die Kamera.

HWK Ulm

Ramona Russin

Tel.: 0731 . 1425-8206