Nachhaltigkeit in der Betriebsnachfolge – Nachfolge im Handwerk nachhaltig gestalten

Eine Person hält einen Schlüssel mit einem hausförmigen Schlüsselanhänger über einem überladenen Schreibtisch. Auf dem Schreibtisch liegen ein Laptop, ein Taschenrechner, ein Lineal und verschiedene Holzmuster, die Themen rund um Immobilien oder Hausbau symbolisieren.

Das Thema Nachfolge wird irgendwann einmal für jeden Betriebsinhaber und jede Betriebsinhaberin relevant. In Handwerksbetrieben war historisch betrachtet über lange Zeit hinweg das Thema Nachfolge klar geregelt – ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin aus der eigenen Familie erbte oder übernahm den Betrieb und der Übergang wurde über Jahre der sogar Jahrzehnte hinweg vorbereitet.

Diese Art der Betriebsübergabe ist zwar auch heute noch anzutreffen, aber bei Weitem nicht mehr die Regel für das Handwerk. Viele Handwerkerkinder oder Angehörige von Handwerkerfamilien haben ganz eigene Vorstellungen davon, welchen Beruf sie ausüben möchten. Oftmals ist der Berufswunsch ganz weit davon entfernt, was im handwerklichen Familienbetrieb zur Auswahl steht. Somit stehen die Betriebsinhaber von Handwerksbetrieben am Ende ihres Arbeitslebens immer öfter vor der Frage: „Was mache ich mit meinem Betrieb, wenn ich in den Ruhestand überwechsle?“ „Gibt es jemanden, der meinen Betrieb übernehmen möchte?“ „Wie finde ich diese Person und was muss ich bei der Übergabe alles beachten?“

Beide Varianten – die Übergabe an Familienangehörige und an familienfremde Übernehmer müssen gut geplant und vorbereitet werden, um gelingen zu können.

Nachfolge nachhaltig planen

Einen Betrieb zu übergeben muss sowohl betriebswirtschaftlich als auch auf allen anderen Gebieten gut vorbereitet werden. Bei einer Betriebsübergabe werden nicht nur Immobilien und Arbeitsmittel vererbt oder verkauft, sondern in der Regel wird ein Lebenswerk übergeben und qualifizierte Mitarbeiter, die einen wichtigen Teil und Wert des Betriebes darstellen, weil sie ihn mit Leben füllen, finden sich unter einer neuen Geschäftsführung wieder. Solche Vorgänge können nicht einfach abgewickelt werden. Um dem Betrieb unter neuen Gegebenheiten einen möglichst guten Start zu ermöglichen, sollte Nachfolge immer so nachhaltig wie möglich vorbereitet werden. Was bedeutet das nun konkret?

Nachhaltigkeit fängt schon lange vor der Übergabe an

Generell kann eine nachhaltige Unternehmenspolitik nicht nur den Wert eines Unternehmens bei der Übergabe steigern, sondern darüber hinaus auch die Zukunft des Unternehmens nach der erfolgten Übergabe sichern. Mitarbeiter machen sich schon lange Zeit bevor ein Inhaber an den Ruhestand denkt Gedanken darüber, ob Ihnen der Betrieb eine Zukunft bieten kann, wenn der Wechsel ansteht. In der Regel hilft es, frühzeitig und offen mit den Mitarbeitern zu sprechen, welche Pläne für die Nachfolge im Unternehmen bestehen. Einen Betrieb mitsamt dessen Mitarbeitern übergeben zu können, ist einerseits für den Übernehmenden, gerade heute in Zeiten des überall bestehenden Fachkräftemangels, ein echter Vorteil. Zudem wollen viele verantwortungsvolle Betriebsinhaber auch die Zukunft Ihrer Mitarbeiter gesichert wissen und können besser abgeben, wenn die Mitarbeiter übernommen werden. Das gesammelte Wissen geht somit auch auf neue Inhaber über und steht von Anfang an zur Verfügung. Idealer Weise ist eine Betriebsübergabe auch immer mit einer gemeinsamen Übergabezeit von alter und neuer Führung verbunden. Manchmal kommen potenzielle Betriebsübernehmer auch aus der eigenen Belegschaft. Auch dieses Modell wird immer beliebter und stärker umgesetzt. Auch dazu muss schon lange vorher geplant werden und die Kommunikation mit den Mitarbeitern auf einem guten Stand sein.

Nachhaltige Übergabe umsetzen

Nachhaltige Betriebsübergabe beinhaltet sehr viele Aspekte, die rechtzeitig angegangen werden müssen um gelingen zu können.

So ist das Thema Nachhaltigkeit in der Mitarbeiterführung und damit im besten Fall auch eine Mitarbeiterbindung über die Nachfolge hinaus ein sehr wichtiger Aspekt. Aber auch eine gute und durchdachte Unternehmensstrategie muss vorliegen um erfolgreich übergeben zu können und um ein tragfähiges und zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln und weiterzutragen. Auch Wirtschaftliche Nachhaltigkeit darf zur Optimierung der Rentabilität eines Betriebes dabei natürlich nicht vernachlässigt werden. Es sollte schon grundsätzlich eine nachhaltige und sinnvolle Organisationsstruktur aufgebaut werden auch um eine Abhängigkeit von den Betriebsinhabern generell zu reduzieren. So kann dann auch eine nachhaltige Weiterführung des Unternehmens aufgebaut werden und gleichgültig ob familiär oder familienextern besetzt, eine qualifizierte Nachfolge angegangen werden. So wird letztlich auch der Abschied und das Loslassen für den Betriebsübergeber auf breiter Basis einfacher und erfolgreicher umsetzbar.

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Kostenfreie Veranstaltung zum Thema des Monats

Eine Person in einem hellblauen Hemd mit Kragen lächelt vor einem neutralen, leicht unscharfen Hintergrund in die Kamera.

Horizont Handwerk, Nachhaltigkeit

Dr. Andreas Rebholz

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