Mit regionalen Lieferketten zu mehr Nachhaltigkeit

Ein Mann in kariertem Hemd und Schürze prüft dünne Holzplatten in einer Schreinerei. In der Umgebung sind Geräte, gestapeltes Holz und im Hintergrund eine große Maschine zu sehen. Der Raum ist mit natürlichem Licht gut beleuchtet.

Umwelt- und Klimaschutz ist schon jetzt ein wichtiges Anliegen für viele Menschen und wird mit voranschreitendem Klimawandel weiter an Bedeutung gewinnen. Verbraucher achten, besonders bei langfristigen Investitionen, auf die ökologischen Eigenschaften eines Produkts.

Zunehmend stößt heute auch die Produktherkunft bei Verbrauchern auf Interesse. Produkte aus der Region sind besonders vertrauenswürdig und durch kurze Transportwege klimafreundlich. Kurze Transportwege können den ökologischen Fußabdruck eines Produkts bzw. eines Unternehmens enorm reduzieren.

Kurze Lieferwege bringen nicht nur rein ökologische Vorteile mit sich. Die globalen Krisen haben gezeigt, wie schnell eine Lieferkette unsicher werden kann und welche Konsequenzen Lieferengpässe und explodierende Rohstoffpreise für Handwerksbetriebe und Verbraucher mit sich ziehen.

Zudem werden durch eine regionale Beschaffung und Zusammenarbeit die wirtschaftliche Stabilität in der Region gestärkt. Holz hat als nachwachsender Rohstoff von vornherein ein positives Image und Vorteile gegenüber anderen Materialien, wie Kunststoffe oder Metalle. Auch wenn Baden-Württemberg im Bundesvergleich nach Bayern über die größte Waldfläche verfügt, wird in hiesigen Betrieben häufig Holz ferner Herkunft verarbeitet.

Hier kommt die bundesweit aktive gemeinnützige Organisation „Holz von hier“ ins Spiel: Mit dem Umweltlabel „Holz von hier“ werden die Warenströme einzelner individueller Produkte entlang der gesamten Verarbeitungskette in Echtzeit erfasst und dokumentiert. Aktuell hat die Europäische Kommission im Rahmen des Förderprogramms LIFE ein Klimaschutzprojekt bewilligt, das eine erhebliche Minderung der CO₂-Emissionen durch Initiierung und Ausbau regionaler Lieferketten zum Ziel hat. Hierfür sollen transparente Nachweise für klima-optimierte Holzprodukte eingeführt und die Nachfrage nach entsprechenden Produkten angeregt werden. Umsetzungsinstrument ist dabei das Umweltlabel „Holz von hier“. Unternehmen können sich mit der Nutzung des Produktlabels „Holz von hier“ als an Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz ausgerichtete Betriebe positionieren und sich damit Alleinstellungsmerkmale für eine wachsende Zielgruppe schaffen.

Kostenfreie Veranstaltung zum Thema des Monats

Horizont Handwerk, Nachhaltigkeit

Dr. Andreas Rebholz

Tel.: 0711 . 263 709 116