BauNXT – Prototypischer KI-Assistent für das Bauhandwerk

An einem sonnigen Tag lächelt ein Mann mit gelbem Bauhelm und Warnweste auf der Baustelle und hält ein Tablet mit KI-Assistent in der Hand. Im Hintergrund hantiert ein fleißiger Arbeiter inmitten des Gerüsts mit Bewehrungsstahl und präsentiert so die Zukunft des Bauhandwerks.

Steckbrief

Träger

Kreishandwerkerschaft Ravensburg

Status

Projektstart: 01.04.2025
Laufzeit: 12 Monate

Ort

Ravensburg/hybrid

Ansprechpartner
  • Kreishandwerkerschaft Ravensburg
    Projektträger
  • aconium GmbH
    Gesamtprojektleitung und wissenschaftliche Begleitung
  • embraceable Technology GmbH
    Technologische Entwicklung

Ausgangslage und Motivation

Im Bauhandwerk sorgt die steigende Komplexität und der Umfang an Fachregelwerken, Normen und Vorschriften nicht selten für Missverständnisse oder sogar Fehler und Verzögerungen in der Planung und Ausführung. Gleichzeitig droht das über Jahrzehnte gewachsene Erfahrungswissen erfahrener Handwerker im Zuge des demografischen Wandels verloren zu gehen. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt darauf ab, einen prototypischen KI-Assistenten zu entwickeln und zu evaluieren – ein digitales, intelligentes Tool, das innerhalb von Sekunden maßgeschneiderte Informationen, von normativen Vorgaben bis hin zu praxisnahen Handlungsempfehlungen, automatisiert bereitstellt. Dieses innovative System soll nicht nur die Effizienz, Qualität und Sicherheit im Bauprozess signifikant steigern, sondern auch den nachhaltigen Erhalt des handwerklichen Know-hows sicherstellen.

Bedeutung des Projekts für Handwerksbetriebe

Während der Pilotphase sollen praxisnahe Erkenntnisse über die Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Effizienz des Systems gewonnen werden.

    • Minimierung von Fehlern und Optimierung von Abläufen:
      Zwar bringen Fachregelwerke und Normen wichtige Qualitätsstandards, jedoch führen ihre Komplexität und manchmal widersprüchliche Interpretationsmöglichkeiten auch zu Verzögerungen und Fehlern in der Planung. Mit einem KI-Assistenten wird ein schneller, barrierefreier Zugang zu allen relevanten Informationen ermöglicht – wodurch die Prozesse optimiert und Fehler signifikant reduziert werden.
    • Erhalt jahrzehntelanger Erfahrung:
      Angesichts des demografischen Wandels besteht die Gefahr, dass das wertvolle Erfahrungswissen erfahrener Handwerker verloren geht. Das Projekt sichert dieses Know-how, indem es langjährig erworbene Kenntnisse in einer digitalen Lösung bündelt und so auch für kommende Generationen verfügbar machen will.
    • Bürokratische Erleichterung:
      Die vereinfachte Bereitstellung kontextbezogener Handlungsempfehlungen reduziert bürokratische Hürden. Dadurch können sich Betriebe stärker auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, ohne in administrativen Details unterzugehen.
    • Steigerung der Arbeitssicherheit und Effizienz:
      Die praxisnahen Empfehlungen sowie die beschleunigte Einarbeitung internationaler Fachkräfte und Quereinsteiger führen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bauqualität und Arbeitssicherheit – entscheidende Faktoren für den langfristigen Erfolg und die Zukunftssicherheit eines Handwerksbetriebs.
      Insgesamt bietet das Projekt eine ganzheitliche Lösung, die aktuelle Herausforderungen adressiert und gleichzeitig den Erhalt sowie die Weiterentwicklung des handwerklichen Know-hows nachhaltig sichert.

Kernthemen des Projekts

  • Entwicklung des KI-Assistenzsystems:
    Aufbau eines digitalen, intelligenten Tools, das in Sekundenschnelle fachbezogene Informationen bereitstellt und als zentrale Schnittstelle zwischen normativen Vorgaben und praktischer Handwerkskunst dient.
  • Wissenschaftliche Evaluation und Begleitung:
    Anwendung fundierter qualitativer und quantitativer Methoden zur kontinuierlichen Bewertung von Benutzerfreundlichkeit, Funktionalität und Effizienz des Systems – als Basis für fortlaufende Optimierungen.
  • Integration von explizitem und implizitem Wissen:
    Zusammenführung klar definierter Fachregeln mit der jahrzehntelangen, oftmals mündlich weitergegebenen Praxiserfahrung erfahrener Handwerker, um eine umfassende Wissensbasis zu schaffen.
  • Automatisierte Qualitäts- und Sicherheitskontrolle:
    Einsatz moderner Bildverarbeitungstechnologien zur frühzeitigen Erkennung von Baumängeln und Sicherheitsrisiken, was maßgeblich zur Steigerung von Bauqualität und Arbeitsschutz beiträgt.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Inklusion:
    Sicherstellung eines barrierefreien Informationszugangs, der die Integration internationaler Fachkräfte und Quereinsteiger unterstützt und den Wissenstransfer zwischen den Gewerken fördert.

Kernfragen zur Wirksamkeit des Projekts

Um die Wirksamkeit des Projekts messbar zu machen, werden die folgenden zentralen Fragestellungen adressiert:

  1. In welchem Ausmaß reduziert das prototypische KI-Assistenzsystem die durchschnittliche Zeit für die Recherche und Anwendung relevanter Fachregeln, Normen und Richtlinien im Vergleich zu herkömmlichen Arbeitsabläufen?
  2. Wie präzise erkennt und klassifiziert das prototypische System mithilfe von Bilderkennungstechnologien potenzielle Baumängel, Sicherheitsrisiken oder fehlerhafte Ausführungsschritte auf der Baustelle?
  3. Welche quantitativen und qualitativen Erleichterungen in der Arbeits- und Prozessqualität lassen sich durch den Einsatz des prototypischen KI-Assistenzsystems während der Pilotphase dokumentieren?
  4. Welche Unterstützung leistet die Sprachsteuerungsfunktion des prototypischen Systems für Nutzergruppen mit unterschiedlichen sprachlichen, kulturellen oder fachlichen Hintergründen? Leistet sie einen Beitrag zur Barrierefreiheit?
  5. In welchem Maße erweist sich das prototypische KI-Assistenzsystem als lernfähig, indem es durch kontinuierliches Nutzerfeedback immer präzisere, auf spezifische Anforderungen zugeschnittene Handlungsempfehlungen bietet?
  6. Trägt die Echtzeit-Qualitätssicherung durch das prototypische System zur frühen Erkennung und Korrektur von Abweichungen von Fachregeln, Normen oder sonstigen Vorschriften bei, und senkt somit das Risiko von Nacharbeiten und Verzögerungen?
  7. Steigert das prototypische KI-Assistenzsystem die Qualität der vorangegangenen Arbeitsschritte, sodass nachfolgende Gewerke durch frühzeitige Fehlererkennung, präzisere Empfehlungen und damit einhergehende höherwertige Vorleistungen profitieren?
  8. Welche Effekte hat die Einführung des prototypischen KI-Assistenzsystems auf die interne Kommunikation und den Austausch zwischen den Gewerken in der Testphase?
  9. Wie bewerten Anwenderinnen und Anwender die Benutzerfreundlichkeit, Bedienbarkeit und Praxistauglichkeit der bereitgestellten Funktionen – z.B. in Bezug auf Bilderkennung, Sprachsteuerung oder automatische Materialempfehlungen? Welchen konkreten Mehrwert schafft das prototypische Assistenzsystem im Arbeitsalltag?
  10. Inwiefern sind die im Rahmen der Pilotphase gewonnenen Erkenntnisse, Methoden und Erfolgsfaktoren geeignet, auf andere Gewerke oder Bau- und Ausbaubereiche skalieren zu werden? Welche Transferpotenziale ergeben sich?

Es werden regelmäßig Projektfortschrittsberichte und Pressemitteilungen veröffentlicht. Bei Fragen zum Projekt oder zu weiterführenden Themen dürfen sich interessierte Handwerksorganisationen und -betriebe gerne an den Gesamtprojektleiter Florian Jentsch wenden. Sie erreichen Ihn per E-Mail unter f.jentsch@aconium oder telefonisch unter +49 711 252403-10.