Nachhaltigkeitsberichterstattung und -Regulatorik in Bauunternehmen

Träger:

Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.

Steckbrief

Träger

Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.

Status

Die Auftaktveranstaltung fand am 22.11.2022 statt.

Nach dem Workshop zu Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen am 17.01.2023 haben die Unternehmen sich in der ersten Umsetzungsphase mit der Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen beschäftigt. Für alle Unternehmen wurde eine Klimabilanz erstellt und ein Nachhaltigkeits-Check zum Status Quo durchgeführt.

Nach dem zweiten Workshop zu Nachhaltigkeit der Produkte, Dienstleistungen und Wertschöpfungsketten am 25.04.2023 befinden sich die Unternehmen nun in der zweiten Umsetzungsphase zu ihren individuellen Fragestellungen rund um das Thema nachhaltiges Bauen.

Aktuell läuft die erste Umsetzungsphase in den Betrieben.

Ihre Ansprechpartner

Bauwirtschaft Baden-Württemberg
Beatrix Immig

Ausgangslage und Motivation

Die Regulatorik im Bereich Nachhaltigkeit nimmt stetig zu (bspw. Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, CSRD, EU-Taxonomie). Gleichzeitig gibt es eine zunehmende Ausweitung auf Unternehmensgrößen/ -gruppen und einer damit einhergehenden steigenden Nachfrage für Nachhaltigkeitsinformationen bzw. Dokumentationspflichten.

Der Bau und Betrieb von Gebäuden ist für einen großen Teil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Zudem ist die Bauwirtschaft einer der größten Verbraucher von Rohstoffen in Deutschland. Baustoffe und Bauprozesse müssen in Zukunft nachhaltiger werden. Die Bauwirtschaft hat als Nachfrager der Baustoffe und als Konstrukteur der Gebäude in der Wertschöpfungskette daher eine Schlüsselrolle, auch für die Erreichung der Klimaziele. Darum gilt es, sich auf die Regulatorik einzustellen und die Nachhaltigkeitsbemühungen zu kommunizieren. Unternehmen, die dies als Chance begreifen, können hieraus einen Wettbewerbsvorteil entwickeln. Die Werkstatt bildet dafür die Grundlage.

Den Betrieben fehlt es jedoch oftmals an zeitlichen, personellen oder fachlichen Mitteln, um sich mit den Auswirkungen der Nachhaltigkeits-Regulatorik und der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts zielgerichtet auseinanderzusetzen. Daher benötigen die Unternehmen Wissen, Unterstützung und Beratung, wie sie mit regulatorischen Anforderungen umgehen können und ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten mit einem Nachhaltigkeitsbericht systematisch erfassen können, um ihren Betrieb zukunftsfähig aufzustellen.

Zielsetzung

Die Werkstatt hat zum einen das Ziel, kleine und mittlere Handwerksbetriebe zu unterstützen, um die zunehmende Regulatorik im Bereich Nachhaltigkeit erfüllen zu können sowie sich präventiv darauf vorzubereiten. Zudem wird mit den Betrieben an der Erarbeitung und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsberichts gearbeitet. Die Werkstatt ist ein Pilotprojekt, um Handwerksunternehmen der Baubranche und darüber hinaus Hilfestellung und Anleitung zu geben, wie Betriebe Regulatorik und einen Nachhaltigkeitsbericht integrieren bzw. umsetzen können, um so ihr Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Der dabei erarbeitete Leitfaden wird dann für kleine und mittlere Handwerksunternehmen eine praxisnahe Grundlage sein.

Durchführung

Die Werkstatt wird von LoNa Lorenz Nachhaltigkeitsmanagement durchgeführt und fachlich begleitet. Je nach Kernthemen werden weitere entsprechende Referenten zu den Workshops eingeladen.

Update zum Verlauf der Werkstatt

Im Rahmen der Ist-Analyse wurden im Dezember 2022 alle teilnehmenden Unternehmen der Werkstatt „Nachhaltigkeit in der Baubranche“ von LoNa besucht. Die unterschiedlichen Fragestellungen und Herausforderungen beim Thema Nachhaltigkeit, welche die Betriebe beschäftigen, wurden hier herausgearbeitet. Im Verlauf der Werkstatt werden die Unternehmen befähigt, die Herausforderungen zu meistern, und die offenen Fragen werden geklärt.

Der erste Workshop zu Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen fand am 17.01.2023 in den Räumlichkeiten der Bauwirtschaft Baden-Württemberg in Stuttgart statt.

In der anschließenden Umsetzungsphase haben sich die Bauunternehmen mit der unternehmerischen Nachhaltigkeit in ihren Betrieben beschäftigt. Dabei wurde mithilfe einer Klimabilanz und einem Nachhaltigkeitscheck der aktuelle Status Quo zu Nachhaltigkeit in den Betrieben ermittelt und Handlungsfelder für eine nachhaltige Entwicklung identifiziert.

Am 25.04.2023 fand der zweite Workshop zu Nachhaltigem Bauen mit Produkten, Leistungen und Wertschöpfungsketten in Stuttgart statt.

Die Themen waren die verschiedenen Facetten und Aspekte nachhaltigen Bauens in den Bereichen Gebäude, Baustoffe, Baustelle und Lieferketten.

Schwerpunktthemen waren unter anderem:

  • Überblick über die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte von Gebäuden, Baustoffen, Baustellen und Lieferketten
  • Die aktuelle Förderlandschaft und damit einhergehende Anforderungen an Bauunternehmen im Bereich Zertifizierung
  • Schaffung von Transparenz über Umweltwirkungen in Gebäuden mithilfe von Gebäudeökobilanzierung
  • Gewinnung von Produktkenntnis in Zusammenhang mit Umweltwirkungen und Schadstoffen in Bauprodukten
  • Ansatzpunkte für die Verbesserung von Nachhaltigkeit auf Baustellen anhand des DGNB Systems für nachhaltige Baustellen
  • Bewusstsein für die Lieferkette von Bauprodukten und damit einhergehende Risiken für Bauunternehmen

Nach dem Workshop befinden sich die Unternehmen in der zweiten Umsetzungsphase, in der es um die individuellen Fragestellungen der Bauunternehmen zum nachhaltigen Bauen geht.

 

Update zum Verlauf der Werkstatt

Im Rahmen der Ist-Analyse wurden im August und September 2023 alle teilnehmenden Unternehmen der Werkstatt von LoNa besucht, um die verschiedenen Geschäftsmodelle und Erwartungen der Unternehmen, die in die Werkstatt einfließen, kennenzulernen.

Am 25. September 2023 fand der erste gemeinsame Workshop der Horizont Handwerk-Werkstatt Nachhaltigkeitsberichterstattung und – Regulatorik in Bauunternehmen statt. Der Workshop bot den teilnehmenden Unternehmen eine umfassende Einführung in das Themengebiet Nachhaltigkeit und einen Überblick in Regulatorik und Nachhaltigkeitsberichterstattung. Er ermöglichte den Wissensaustausch, die Diskussion von bisherigen Erfahrungen und die Planung konkreter Schritte zur Integration von Nachhaltigkeit in ihre Unternehmen.

Nach dem ersten Workshop fand die erste Umsetzungsphase statt, in dem der Status quo zu Nachhaltigkeit in den Betrieben ermittelt und die Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung geschaffen wurde. Dafür wurden für alle Unternehmen eine Klimabilanz erstellt und ein Nachhaltigkeitscheck vor Ort durchgeführt. Das Ergebnis diente als Basis für die Identifikation von wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und Handlungsfeldern für Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeitszielen, auf die die Unternehmen in Zukunft hinarbeiten wollen, werden auf dem Status quo aufbauend entwickelt. So können Risiken vermieden und eine zukunftsfähige Aufstellung der Unternehmen sichergestellt werden.

Im zweiten gemeinsamen Workshop am 28. November 2023 hatten die Unternehmen die Möglichkeit, gemeinsam auf die erste Umsetzungsphase zurückzublicken und sich dazu auszutauschen. Aufbauend auf dem ermittelten Status quo waren die Themen des Workshops dann die Ableitung von Zielen und Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung der Unternehmen. Überdies gab es zwei Impulsvorträge mit Einblicken in die Praxis zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts sowie zur Motivation von Mitarbeitenden im Kontext mit der Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Die anschließende zweite Umsetzungsphase hat zum Ziel, dass alle Unternehmen Texte für einen Nachhaltigkeitsbericht erhalten. Die Unternehmen definierten dafür ihre Nachhaltigkeitsziele. Für die Erarbeitung des Nachhaltigkeitsberichts wurde mit dem Nachhaltigkeits-Navigator Handwerk des ZWH gearbeitet, mit dessen Hilfe sich durch Checklisten Textbausteine für einen Nachhaltigkeitsbericht nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex erstellen lassen. Diese wurden von LoNa aufgearbeitet und dienen als Ausgangsbasis für die Fertigstellung der Nachhaltigkeitsberichte in den Unternehmen. Bei der Schlussveranstaltung am 12. März 2024 gibt es eine Rückschau auf die erarbeiteten Unterlagen in den Unternehmen. Mit den Erfahrungen und dem Input der Unternehmen wurde als Transfermaterial eine Mustervorlage für einen Nachhaltigkeitsbericht für Bauunternehmen erarbeitet sowie eine Info-Broschüre zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Auch diese ist Gegenstand der Schlussveranstaltung. Mit dem Ausklang der Werkstatt bekommt auch der persönliche und fachliche Austausch im Rahmen der Nachhaltigkeits-Werkstatt noch einmal Raum.

Teilnehmende Betriebe